Unterschiede außerordentliche und ordentliche Kündigung

Die Kündigung und somit das Ende eines Arbeitsverhältnisses kann sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer ein notwendiges aber zugleich auch recht unangenehmes Thema sein. Das Unternehmen hat durch Personalmangel unter Umständen für längere Zeit eine unbesetzte Stelle. Das kann den Arbeitgeber hart treffen.

Der Arbeitnehmer kann durch den Verlust des Arbeitsplatzes rasch in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Zusätzlich ist es gesellschaftlich leider immer noch etwas schwierig zuzugeben, wenn man eine Kündigung erhalten hat. Es existieren da noch viele Vorurteile.

Kündbar sind in der Regel sogenannte Dauerschuldverhältnisse, also Verträge, die auf eine regelmäßige Leistungserbringung über einen längeren Zeitraum ausgelegt sind.

Ein Arbeitsvertrag ist ein typisches Beispiel für ein solches Dauerschuldverhältnis.

Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer können ordentlich (mit Frist) oder außerordentlich (fristlos, bei schwerwiegendem Grund) kündigen.

In diesem Artikel erfahren Sie, was der Unterschied zwischen diesen beiden Kündigungsformen (ordentliche außerordentliche Kündigung) ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und auch, wie Sie mit einer Kündigung am besten umgehen. Wie haben hier für Sie die häufigsten Fragen aus der Kanzlei gesammelt. Wenn Sie nähere Auskünfte möchten, vereinbaren Sie einen Beratungstermin.

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Allgemein

Warum wird außerordentlich gekündigt?

Eine außerordentliche Kündigung erfolgt, wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer so stark gestört ist, dass eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses -unter Abwägung aller Umstände- unzumutbar ist.
ist.

Arbeitgeber: Kündigen bei schwerwiegenden Verfehlungen wie Diebstahl, Arbeitsverweigerung oder grobem Fehlverhalten.

Arbeitnehmer: Kündigen außerordentlich, wenn untragbare Arbeitsbedingungen bestehen, z. B.  Ausbleibende Gehaltszahlungen oder andere schwere Vertragsverletzungen durch den Arbeitgeber.

Welches Gesetzbuch regelt den Kündigungsschutz?

Der Kündigungsschutz wird im Kündigungsschutzgesetz (KSchG) geregelt. Er schützt Arbeitnehmer vor unrechtmäßigen Kündigungen und legt fest, unter welchen Bedingungen eine Kündigung zulässig ist. Daneben besteht noch Sonderkündigungsschutz z.B. von Schwangeren (Mutterschutzgesetz) oder Schwerbehinderten (SGB IX).

Der Kündigungsschutz ist im Kündigungsschutzgesetz (KSchG) geregelt und gilt besonders in Betrieben mit mehr als 10 Mitarbeitern und bei länger als sechsmonatigen Arbeitsverhältnissen.

Welche Gesetze regeln die außerordentliche und ordentliche Kündigung?

Die ordentliche und außerordentliche Kündigung wird durch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) (§ 622 für ordentliche Kündigung, § 626 für außerordentliche Kündigung) sowie das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) geregelt.

Wer kann ordentlich/außerordentlich kündigen?

Ordentlich und außerordentlich kündigen können sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer, jeweils unter bestimmten Voraussetzungen und gesetzlichen Vorgaben. Eine außerordentliche Kündigung kann jedoch nie verboten sein - wenn wirklich ein wichtiger Grund vorliegt.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Kündigung erfüllt sein?

Ordentliche Kündigung: Die Kündigungsfristen müssen eingehalten werden, es sind keine schwerwiegenden Gründe erforderlich.

Außerordentliche Kündigung: Fristlose Kündigungen erfolgen bei schwerwiegenden Gründen wie bei erheblicher Vertragsverletzung oder bei einem begründeten Vertrauensverlust.

Welche Fristen sind zu beachten?

Mehr erfahren über Kündigungsfristen – Lesen Sie unseren umfassenden Beitrag zu Kündigungsfristen für weitere Details.

Wann kann der Arbeitnehmer eine Abfindung verlangen?

Ein Arbeitnehmer kann eine Abfindung verlangen, wenn im Rahmen eines Aufhebungsvertrags oder eines Sozialplans eine solche vereinbart wurde. Außerdem kann sie im Fall einer Kündigung verlangt werden, wenn der Arbeitgeber eine Abfindung zusagt (§1a KschG) oder wenn das Gericht entscheidet, dass die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses unzumutbar ist.

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Wann muss der Betriebsrat informiert werden?

Der Betriebsrat muss bei jeder Kündigung informiert und angehört werden, bevor die Kündigung ausgesprochen wird (§ 102 Betriebsverfassungsgesetz). Ohne die Anhörung des Betriebsrats ist die Kündigung unwirksam.

Welche Möglichkeiten hat der Betriebsrat?

Der Betriebsrat kann einer Kündigung zustimmen, widersprechen oder Bedenken äußern. Bei einem Widerspruch muss der Betriebsrat diesen schriftlich begründen und kann die Kündigung trotzdem durchsetzen, es sei denn, der Fall geht vor Gericht.

Ablauf einer Kündigung

Wann muss vorab gemahnt werden?

Vor einer außerordentlichen Kündigung ist in der Regel eine Abmahnung erforderlich, außer bei schwerwiegenden Verstößen. Es gibt auch die Verdachtskündigung.
Diese erfolgt, wenn ein Arbeitnehmer einer schwerwiegenden Pflichtverletzung verdächtigt wird, aber der Beweis noch nicht vollständig erbracht werden kann. Sie setzt voraus, dass der Verdacht stark genug ist, um das Vertrauensverhältnis zu zerstören, und der Arbeitnehmer vorher die Möglichkeit hatte, sich zu den Vorwürfen zu äußern.

Wie muss die Kündigung erfolgen?

Eine Kündigung muss schriftlich, auf Papier und eigenhändig unterschrieben erfolgen.

Welche Kündigungsgründe gibt es?

Es gibt persönliche, betriebsbedingte und verhaltensbedingte Gründe für eine Kündigung.

Welche formalen Vorschriften müssen eingehalten werden?

Schriftform, Einhaltung der Kündigungsfristen, Anhörung des Betriebsrats.

Beispiel Kündigungsschreiben für eine ordentliche Kündigung:

Absender: [Name des Arbeitgebers/Arbeitnehmers]
Empfänger: [Name des Arbeitnehmers/Arbeitgebers]
Datum: [Datum der Kündigung]

Betreff: Kündigung des Arbeitsvertrages

Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name],

hiermit kündige ich das mit Ihnen bestehende Arbeitsverhältnis ordentlich und fristgerecht zum [Datum]. Die Kündigungsfrist beträgt [Anzahl der Wochen/Monate] und endet daher am [Datum].

Ich bedanke mich für die bisherige Zusammenarbeit und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen,
[Unterschrift]
[Name des Absenders]

Ordentliche Kündigung

Was ist eine ordentliche Kündigung?

Eine Kündigung mit Einhaltung der vertraglichen oder gesetzlichen Kündigungsfrist.

 

Was gilt für eine ordentliche Kündigung?


Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen die Kündigungsfrist einhalten, der Betriebsrat muss informiert werden. Wenn der Arbeitgeber kündigt, wird er in aller Regel einen Kündigungsgrund haben müssen. Der Grund für eine Kündigung muss im Kündigungsschreiben nicht genannt werden, er muss aber vorliegen. Wer mit der Kündigung nicht einverstanden ist, muss eine Kündigungsschutzklage erheben lassen – hier hilft der Rechtsanwalt für Arbeitsrecht.

 

 

Was ist der Unterschied zu einer außerordentlichen Kündigung? 


Die ordentliche Kündigung erfolgt mit Frist, das Arbeitsverhältnis endet also zu einem späteren Termin, die außerordentliche Kündigung ist fristlos und soll sofort wirken. Sie ist bei schwerwiegenden Gründen das Mittel der Wahl.

 

Wie viel Abfindung kann man bei einer ordentlichen Kündigung erwarten?

 

Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch bei sofortiger Beendigung, außer bei Aufhebungsvertrag oder Kündigungsschutzklage. Eine Abfindung ist fast immer Verhandlungssache. Auch bei einem Aufhebungsvertrag gibt es keinen „Anspruch”. Es kommt immer auf die geschickte Verhandlungsführung und die „gedachte" Wirksamkeit einer Kündigung an - daher ist der Anwalt auch schon bei der Verhandlung eines Aufhebungsvertrages sehr wichtig.

 

Kündigungsschutzklage einreichen – Informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten, rechtliche Schritte gegen eine Kündigung einzuleiten.

Ist eine fristgerechte Kündigung eine ordentliche Kündigung?

 

Ja, die ordentliche Kündigung hat in aller Regel eine Kündigungsfrist, die sich aus dem Vertrag oder dem Gesetz ermitteln lässt.

Ist eine ordentliche Kündigung ohne Stempel wirksam?

 

Ja, ein Stempel ist nicht erforderlich, die Unterschrift reicht aus, wenn erkennbar ist, wer die Kündigung unterschrieben hat. Ein weißes Blatt Papier mit "Ich kündige! Zusammen mit Name und Anschrift und der persönlichen Unterschrift würde also theoretisch ausreichen. Im Zweifel eben den Anwalt fragen.

 

Welche Gründe muss ein Arbeitgeber bei einer ordentlichen Kündigung anführen?

Der Arbeitgeber muss keine Gründe angeben, im Kündigungsschreiben muss der Erklärende die Gründe einer ordentlichen Kündigung nicht angeben. Das führt jedoch oft dazu, dass der Gekündigte nicht weiß, was die Faktenlage ist. Ein Anwalt kann da rasch helfen.

 

Außerordentliche Kündigung

Was ist eine außerordentliche Kündigung?

 

Das ist eine fristlose Kündigung aus wichtigem Grund.

Was sind Beispiele für fristlose Kündigungen, die vor Gericht standgehalten haben?

Diebstahl am Arbeitsplatz – Selbst kleine Beträge oder Gegenstände (z.B. Pfandbons) können tatsächlich zur fristlosen Kündigung führen.

Arbeitszeitbetrug – Das systematische Fälschen von Arbeitszeiten, z.B. durch unerlaubtes Stempeln.

Mobbing, Beleidigungen, sexuelle Belästigungen – Grobe Beleidigungen des Arbeitgebers oder Fehlverhalten gegenüber Kollegen können eine fristlose Kündigung rechtfertigen.

 

Drogen- und Alkoholkonsum “Kiffen trotz Verbot “– Vor allem in Berufen, bei denen Konzentration und Sicherheit wichtig sind (z.B. Busfahrer und Piloten).

 

Schwere Pflichtverletzungen – Beharrliche Weigerung, die Arbeitsleistung zu erbringen. Unerlaubtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz.

Wann sind außerordentliche Kündigungen unwirksam?

Wenn kein wichtiger Grund vorliegt oder wenn Fristen nicht eingehalten werden.

Beispiel: Drei Tage vor der Rente wird eine fristlose Kündigung ausgesprochen. Dann erfolgt eine Prüfung, ob es nicht doch noch drei Tage zusammen funktioniert hätte.

Die Frist ist wichtig: Wie jetzt? Fristlose Kündigung und Frist? JA!

Denn es geht um die Frist zwischen “Ich weiß, was Du getan hast” und dem Ausspruch der Kündigung.

Ich darf dabei als “Erklärender” maximal zwei Wochen warten zwischen Kenntnis des Grundes und dem Ausspruch der Kündigung. Der wichtige Grund reicht eben noch lange nicht aus für eine fristlose Kündigung. Der wichtige Grund muss das weitere Zusammenarbeiten (anerkannt vor Gericht) unmöglich werden lassen.

 

Können befristete Verträge außerordentlich gekündigt werden?


Ja, auch befristete Verträge können außerordentlich gekündigt werden, nämlich dann, wenn ein wichtiger Grund vorliegt, der eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses unzumutbar macht (z.B. grobe Pflichtverletzungen oder Vertrauensbruch).

 

Wie viel Abfindung kann man bei einer außerordentlichen Kündigung erwarten?

Eine Abfindung ist in der Regel nicht vorgesehen. Es gibt jedoch Ausnahmen. Wie bei jeder Kündigung. Oft ist eine gute Abfindung drin, nämlich dann, wenn es keinen echten wichtigen Grund für eine Kündigung gibt. Auch die fristlose Kündigung ist sehr anfällig für Fehler. Die Abfindung ist eine Zahlung für die mögliche Unwirksamkeit der Kündigung.

 

Welche Voraussetzung muss für eine außerordentlichen Kündigung erfüllt sein?

Ein schwerwiegender Verstoß, der die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses unzumutbar macht.

 

Wie muss eine außerordentliche Kündigung formuliert sein?

Die Kündigung muss schriftlich erfolgen. Der Arbeitgeber muss Gründe für eine fristlose Kündigung nur auf ausdrückliche Nachfrage angeben.

Beispiel Kündigungsschreiben außerordentliche Kündigung:

Absender: [Name des Arbeitgebers/Arbeitnehmers]
Empfänger: [Name des Arbeitnehmers/Arbeitgebers]
Datum: [Datum der Kündigung]

Betreff: Außerordentliche fristlose Kündigung des Arbeitsverhältnisses

Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name],

hiermit kündige ich das bestehende Arbeitsverhältnis zwischen uns außerordentlich und fristlos zum [Datum]. Grund für die Kündigung ist [konkreter Kündigungsgrund, z. B. schwerer Vertrauensbruch durch Diebstahl].

Mit freundlichen Grüßen,
[Unterschrift]
[Name des Absenders]

Welche Gründe sind für eine außerordentlichen Kündigung rechtens?

Schwerwiegende Verstöße wie Diebstahl, Betrug, Arbeitsverweigerung.


Ist eine außerordentliche Kündigung immer fristlos?

JA und NEIN. Die außerordentliche Kündigung muss nämlich nicht fristlos sein. Eine außerordentliche Kündigung kommt auch in Betracht, wenn eine ordentliche Kündigung vertraglich ausgeschlossen ist. Es ist dann eine außerordentliche und dennoch fristgerechte Kündigung. Das ist aber sehr selten und die Begriffe außerordentlich und fristlos werden oft synonym verwendet, sie sind es aber nicht zu 100 Prozent.

 

Wann kann außerordentlich gekündigt werden?

Bei schwerwiegenden Verstößen oder unzumutbaren Umständen. In der Praxis häufig auch, wenn die ordentliche Kündigung ausgeschlossen ist. Es gibt einige Fälle, in denen Arbeitnehmer nicht mehr ordentlich kündbar sind. Dann gibt es als letzte Option eine außerordentliche (und dennoch fristgerechte) Kündigung

 

Wann kann ein Arbeitnehmer außerordentlich kündigen?

Bei untragbaren Arbeitsbedingungen, z. B. Mobbing oder Vertragsverletzungen. Wobei es aus meiner Sicht meistens ratsam ist, in diesem Fall deutlich zu protokollieren und im Betrieb auf die Zustände aufmerksam zu machen und anzudrohen die Arbeitsleistung zu verweigern, wenn sich diese nicht ändern. Vorteil an dieser Lösung: Es wird weiterhin Geld bezahlt. 

 

Wie kann man in der Probezeit außerordentlich/ordentlich kündigen?

In der Probezeit kann meist ohne Angabe von Gründen mit kürzerer Frist gekündigt werden. 


Wird der Arbeitsvertrag bei einer außerordentlichen Kündigung ausgesetzt?

Nein, das Arbeitsverhältnis endet sofort.


Wie kann man in der Schwangerschaft außerordentlich/ordentlich kündigen?

Eine ordentliche Kündigung ist in der Schwangerschaft in der Regel nicht zulässig; außerordentlich nur mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde.

 

Wie kann man in der Ausbildung außerordentlich/ordentlich kündigen?

Während der Probezeit jederzeit ohne Frist, danach nur bei wichtigem Grund. 

 

Alternativen

Die weniger belastende Vorstufe zur außerordentlichen Kündigung ist eine Abmahnung oder dann eben ein Aufhebungsvertrag, um eine einvernehmliche Lösung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu finden.

Der Unterschied zwischen Kündigung und Aufhebungsvertrag besteht darin, dass
eine Kündigung Arbeitsverhältnis einseitig beendet, während ein Aufhebungsvertrag im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt, oft mit einer Abfindung.

 

Vorgehen gegen Kündigung:

Wen kann ich bei Fragen zur Kündigung kontaktieren? 

Einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht, den Betriebsrat oder die Gewerkschaft.

Wann ist eine Kündigungsschutzklage möglich?

Innerhalb von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung.

Wie kann man die Nachteile einer Kündigung vermeiden/verkleinern?

Durch Verhandlungen über Abfindung, einen Aufhebungsvertrag Abwicklungsvertrag oder rechtzeitige  Kündigungsschutzklage.

 

Was ist eine ordentliche Kündigung? 

Die ordentliche Kündigung ist die häufigste Form der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Sie erfolgt unter Einhaltung der gesetzlichen oder vertraglich vereinbarten Kündigungsfristen. Sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer können eine ordentliche Kündigung aussprechen, sofern keine besonderen gesetzlichen Schutzvorschriften, wie beispielsweise während der Schwangerschaft, gelten.

Einige wichtige Punkte zur ordentlichen Kündigung:

  • Die Kündigungsfrist richtet sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit.
  • Der Betriebsrat muss informiert und gehört werden, wenn es einen gibt.
  • Ein Kündigungsgrund muss in der Regel nicht explizit angegeben werden, es sei denn, der Arbeitsvertrag oder tarifliche Regelungen fordern dies.

Beispiel: Ein Arbeitgeber möchte sich von einem Mitarbeiter trennen, weil der Bedarf an dessen Tätigkeit gesunken ist. Er spricht eine ordentliche Kündigung aus und hält die gesetzliche Kündigungsfrist von mindestens vier Wochen ein. In der Praxis ist die Frist oft länger. 

Was ist eine außerordentliche Kündigung?

Die außerordentliche Kündigung wird umgangssprachlich oft als fristlose Kündigung bezeichnet. Sie kann ausgesprochen werden, wenn dem Kündigenden die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses bis zum Ablauf der regulären Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann. Das ist nur in besonders schwerwiegenden Fällen möglich, beispielsweise bei Diebstahl am Arbeitsplatz oder grober Arbeitsverweigerung.

Wichtige Punkte zur außerordentlichen Kündigung:

  • Sie muss innerhalb von zwei Wochen nach Bekanntwerden des Kündigungsgrundes ausgesprochen werden.
  • In vielen Fällen muss vorab eine Abmahnung erfolgen, es sei denn, der Vorfall ist so schwerwiegend, dass dies nicht erforderlich ist.
  • Der Betriebsrat muss ebenfalls angehört werden, sofern vorhanden.
 

Beispiel: Ein Mitarbeiter wird beim Diebstahl von Firmeneigentum erwischt. Der Arbeitgeber spricht daraufhin eine außerordentliche Kündigung ohne Einhaltung einer Frist aus. 

 

Unterschiede zwischen ordentlicher und außerordentlicher Kündigung

Der größte Unterschied zwischen den beiden Kündigungsarten liegt in der Einhaltung der Kündigungsfrist. Während die ordentliche Kündigung mit Frist erfolgt, kann die außerordentliche Kündigung fristlos sein, wenn schwerwiegende Gründe vorliegen. Zudem spielen bei der außerordentlichen Kündigung die Schwere des Vergehens und eine mögliche vorherige Abmahnung eine wichtige Rolle.

 

Hier eine Checkliste in Tabellenform Ordentliche/Außerordentliche Kündigung

 

Merkmal

Ordentliche Kündigung

Außerordentliche Kündigung

Kündigungsfrist

Ja

Nein

Abmahnung erforderlich

In der Regel ja

In den meisten Fällen ja

Gründe

Nicht erforderlich

Schwere Verfehlung /auf Aufforderung

Anhörung Betriebsrat

Ja

Ja

 

Welche Voraussetzungen müssen für eine Kündigung erfüllt sein? 

Für eine ordentliche Kündigung müssen die gesetzlichen Kündigungsfristen eingehalten werden. ACHTUNG: Eine Kündigung muss schriftlich erfolgen. Mündliche Kündigungen, Kündigungen per E-Mail oder WhatsApp sind erst mal unwirksam. Jede Unwirksamkeit muss aber gerichtlich geltend gemacht werden, sonst greift eine sogenannte Wirksamkeitsfiktion. Hier berät ein Anwalt. Bei der außerordentlichen Kündigung ist ein wichtiger Grund erforderlich, der das Vertrauen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber nachhaltig zerstört. In beiden Fällen sollte die Kündigung gut vorbereitet sein, um rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. 


Wann kann man gegen eine Kündigung vorgehen?

 

Unabhängig davon, ob Sie eine ordentliche oder außerordentliche Kündigung erhalten haben, können Sie innerhalb von drei Wochen nach Zugang der Kündigung eine Kündigungsschutzklage erheben. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn Sie der Meinung sind, dass die Kündigung unrechtmäßig war. Ein Anwalt für Arbeitsrecht kann Sie hierbei unterstützen und prüfen, ob alle formalen Anforderungen erfüllt wurden.

 

Zusammenfassung: Ordentliche und außerordentliche Kündigung im Vergleich

Sowohl die ordentliche als auch die außerordentliche Kündigung bieten die Möglichkeiten, ein Arbeitsverhältnis zu beenden. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Einhaltung von Fristen und den Gründen für die Kündigung. Während die ordentliche Kündigung regulär und mit Fristen erfolgt, ist die außerordentliche und fristlose Kündigung ein Mittel für extreme Fälle, in denen ein weiteres Zusammenarbeiten unzumutbar erscheint.

Wenn Sie weitere Informationen benötigen oder Fragen zur Kündigung haben, sollten Sie sich rechtzeitig an einen Fachanwalt für Arbeitsrecht wenden. So können Sie Ihre Rechte sichern und sich bei einer Kündigung besonnen verhalten.

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